Aus meiner Praxis
Weniger is(s)t mehr!
An die Menschen:
Schweinepest ist für Menschen nicht gefährlich.
Sie ist nicht übertragbar, auch nicht durch Lebensmittel.
Das Virus betrifft nur Schweine und Wildschweine.
Schweinegrippe ist etwas anderes – da kannst du dich anstecken.
Und einmal pro Woche Fleisch essen reicht.
An die Schweine:
Du hast Pech, wenn der Virus zu dir kommt.
Und du hast Pech, wenn der Virus nicht zu dir kommt.
Du hast überhaupt Pech.
Du wirst sterben.
Fallvorstellung: Akute Rückenschmerzen
Was passiert ist
Eine Patientin kam mit plötzlich einsetzenden Schmerzen im unteren Rücken, ausgelöst beim Anheben eines leichten Gegenstands. Keine Ausstrahlung ins Bein, keine neurologischen Ausfälle – ein typisches Bild einer akuten muskulären Lumbalgie.
Behandlung und Verlauf
In der Praxis zeigte sich eine deutliche Muskelverspannung. Nach lokaler Wärme, manualmedizinischen Techniken und muskelentspannenden Maßnahmen besserte sich der Schmerz rasch. Mit kurzen Dehnübungen für zuhause war die Patientin nach 48 Stunden fast beschwerdefrei.
Vitamin D im Mittelmeerraum – warum ein Mangel trotz Sonne häufig ist
Vitamin D ist für gesunde Knochen, ein stabiles Immunsystem und zahlreiche Stoffwechselprozesse unverzichtbar. Obwohl der Körper Vitamin D durch Sonnenlicht selbst bilden kann, zeigen Studien, dass ein Mangel selbst im Mittelmeerraum häufig vorkommt. Der Grund: In den heißen Monaten wird die intensive UV-B-Strahlung oftmals gemieden, und in den Wintermonaten reicht die Sonneneinstrahlung häufig nicht aus, um stabile Vitamin-D-Spiegel im Blut zu halten.
Da die Versorgung über die Ernährung nur einen kleinen Teil abdeckt, kann es sinnvoll sein, den Vitamin-D-Status regelmäßig zu kontrollieren. Bei nachgewiesenem Mangel empfiehlt sich eine gezielte Supplementierung, um Knochenstabilität, Muskelfunktion und Immunabwehr zu unterstützen.
Regelmäßige medizinische Kontrolle hilft dabei, Über- und Unterversorgung zu vermeiden und den individuellen Bedarf optimal einzustellen.
Grippeimpfung 2025/2026
Es ist wieder soweit: Es steht ein unliebsamer Gast vor der Tür: Die Virus-Grippe. Daß sie kommt, ist fast sicher. Nur wann sie kommt, ist ungewiss und keiner weiß, wie gefährlich sie ist.

In den letzten Jahren kam es glücklicherweise nur zu örtlich begrenzten Ausbrüchen der Grippe mit vergleichsweise mäßiger Erkrankungsschwere und in Ausnahmefällen tödlichen Verläufen. Jedoch erwartet uns statistisch gesehen alle 10-20 Jahre eine schwere Grippe-Epidemie.
Die „Influenza“ – das ist der medizinische Begriff für die Virusgrippe – ist eine heimtückische Erkrankung. Sie kommt daher wie eine Erkältung: mit Fieber-, Kopf – und Gliederschmerzen, mit Husten und Heiserkeit. Dabei darf sie nicht mit dem „grippalen Infekt“ verwechselt werden, welcher durch andere Viren hervorgerufen wird und der sich rasch durch Bettruhe und symptomatische Therapie (Inhalieren, Wadenwickel etc.) therapieren lässt.
Die Influenza kann sich über Wochen hinziehen und zu Komplikationen an vielen Organen führen: z.B. Lungen- oder Mittelohrentzündung, Kreislauf- und Nervenerkrankung. Insbesondere ältere Menschen und Personen mit vorbestehenden chronischen Erkrankungen (z.B. Chronischer Bronchitis, Asthma, Herzerkrankungen, Allergien, Krebs) sind durch einen schweren Verlauf erheblich gefährdet.
Darüber hinaus ist sie ansteckend und zeigt sich jedes Mal mit etwas anderen Symptomen. Die Grippe wird in jeder Saison von veränderten Viren ausgelöst. Entsprechend der Viren ist auch der Grippe-Impfstoff meistens in jedem Jahr ein anderer.
Für Personen, welche gesundheitliche Risiken aufweisen (z.B. Asthmatiker, Diabetiker, Krebskranke, Herz-Kreislauf-Erkrankte) wird von der STIKO (Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Institutes) die Grippeimpfung in Herbst empfohlen. Aber auch für Personen, die sich viel in der Öffentlichkeit mit Kontakt zu anderen Menschen befinden (z.B. Lehrer, Busfahrer), medizinisches Personal und für alle Menschen über 60 Jahre ist die Impfung sinnvoll.
Der Grippe-Impfstoff der Saison 2025/2026 liegt für Sie bei mir bereit. Nebenwirkungen sind äußerst selten, die Grippe-Impfung gehört zu den gut verträglichen Impfungen! Falls Sie sich noch weiter informieren möchten, empfehle ich die Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: https://www.infektionsschutz.de/
Oder rufen Sie mich an!

Was Pferde über unsere Gesundheit lehren – Ko-Regulation und Körperwahrnehmung
Pferde als Spiegel unseres Nervensystems
Wer Zeit mit Pferden verbringt, erlebt: Pferde reagieren nicht auf Worte, sondern auf Körpersprache, Atmung und innere Präsenz. Sie spiegeln unbewusste Spannungen und zeigen, wie unser Nervensystem reguliert ist.
Warum Pferde so sensibel sind
Als Fluchttiere nehmen Pferde kleinste Veränderungen wahr. Muskeltonus, Atemrhythmus oder Körperhaltung – all das beeinflusst ihre Reaktion. Pferde bewerten nicht, sie beobachten.
Ko-Regulation
Wenn ein Mensch angespannt ist, wird auch das Pferd wacher. Wird der Mensch ruhiger, reagiert das Pferd mit Entspannung. Zwei Nervensysteme stimmen sich fein aufeinander ab – ohne Worte.
Was Menschen daraus lernen können
Pferde laden ein zu reflektieren:
– Wo trage ich Spannung?
– Wie atme ich?
– Bin ich präsent oder gedanklich woanders?
Eine kurze Übung zur Selbstregulation
1. Blick senken oder Augen schließen
2. Schultern, Brustkorb und Bauch wahrnehmen
3. Einen Bereich bewusst weicher werden lassen
4. Drei ruhige Atemzüge nehmen
Diese Übung verändert oft unmittelbar die Reaktion des Pferdes – weil sie unser Nervensystem verändert.
Fazit
Pferde verstärken oder beschönigen nichts – sie spiegeln das, was ist. Dadurch können sie Menschen helfen, ihr eigenes Nervensystem besser zu verstehen und Stress regulierbarer zu machen.
Allgemeinmedizin heute: Die richtige Balance zwischen Gespräch und Diagnostik
Modernes ärztliches Arbeiten bedeutet nicht, sich zwischen Gespräch oder Technik entscheiden zu müssen. Gute Medizin entsteht dort, wo beides zusammenwirkt – im richtigen Moment, mit der richtigen Fragestellung.
Gespräch und Diagnostik gehören zusammen
In der Allgemeinmedizin wird häufig diskutiert, ob gründliches Zuhören oder moderne Technik wichtiger sei. In der Praxis zeigt sich: Beides ist unverzichtbar, und beides braucht seinen richtigen Zeitpunkt.
Das Gespräch öffnet die Tür. Die Diagnostik bringt Klarheit. Dazwischen liegt die ärztliche Entscheidung, welche Schritte sinnvoll sind.
Das Gespräch als erster Schlüssel
Ein strukturiertes, ruhiges Gespräch hilft, Symptome einzuordnen:
– Wann haben die Beschwerden begonnen?
– Was hat sich im Alltag verändert?
– Welche Vorerkrankungen oder Belastungen bestehen?
– In welchen Situationen werden Symptome stärker oder schwächer?
Dieses ärztliche Zuhören ist gezieltes medizinisches Arbeiten, kein Smalltalk. Es legt fest, welche Untersuchungen sinnvoll sind – und welche nicht. Aber: Nur zu sprechen reicht nicht aus. Viele Erkrankungen lassen sich ohne Diagnostik nicht sicher einordnen.
Technik als zweiter Schlüssel – im richtigen Moment
Moderne Diagnostik beantwortet die Fragen, die das Gespräch öffnet:
– Ein EKG bei Herzbeschwerden
– Blutwerte bei Infekt- oder Erschöpfungssymptomen
– Körperliche Untersuchung, Ultraschall oder Bildgebung bei Organbefunden
– Lungenfunktion bei Atemproblemen
Technik ist kein Selbstzweck, sondern ein Werkzeug. Sie gehört genau dann eingesetzt, wenn sie die entscheidende Information liefert.
Die Schnittstelle: Was gute Allgemeinmedizin wirklich bedeutet
Gute allgemeinärztliche Arbeit entsteht im Zusammenspiel:
– Das Gespräch zeigt die Richtung.
– Die Diagnostik prüft die Hypothese.
– Die ärztliche Erfahrung verbindet beides zu einer klaren Entscheidung.
Ein Beispiel aus dem Alltag: Schwindel, Herzrhythmus – und stille Angst
Ein Patient stellte sich mit seit Wochen bestehenden Schwindelattacken vor, besonders morgens. Im Gespräch wurde deutlich:
– keine neuen Medikamente,
– keine akute Infektion,
– Schwindel vor allem im aufrechten Stand,
– zunehmende innere Unsicherheit.
Das Gespräch lenkte den Fokus auf Herz-Kreislauf. Danach folgte die Diagnostik:
– Blutdruckprofil – unauffällig,
– EKG – leichte Rhythmusunregelmäßigkeit,
– gezielte Messung der Herzfrequenz bei Lagewechsel – die Diagnose war eindeutig.
Die Ursache war körperlich erklärbar und gut behandelbar.
Wenn körperliche Symptome Angst auslösen
Im weiteren Gespräch zeigte sich jedoch noch etwas anderes: Die wiederkehrenden Schwindelattacken hatten Angst ausgelöst – keine dramatische Panik, sondern eine leise, ständige Unsicherheit:
„Kommt das wieder? Stimmt etwas mit meinem Herzen nicht? Kann ich mich noch auf meinen Körper verlassen?“
Solche Fragen sprechen viele Patientinnen und Patienten erst aus, wenn man gezielt danach fragt. Schwindel, Herzrasen oder Atemveränderungen lösen häufig Sorgen aus – und diese Sorgen verstärken die Symptome. Eine Art Rückkopplung, die nur im Gespräch sichtbar wird.
Die technische Diagnostik klärte die körperliche Ursache, aber erst das offene Sprechen über die Angst führte zu echter Entlastung.
Wie Angst Symptome verstärken kann
Angst verändert die Körperwahrnehmung:
– die Atmung wird flacher,
– die Muskelspannung steigt,
– der Kreislauf reagiert empfindlicher,
– Schwindel wird intensiver wahrgenommen.
Strategien im Umgang mit schwindelbezogener Angst:
1. Orientierung am Boden
2. Längeres Ausatmen
3. Gedanken einordnen
4. Ein sanfter Start in den Tag
5. Wiederkommen dürfen
Fazit
Diagnostik klärt die körperliche Ursache. Das Gespräch klärt die Angst. Beides zusammen ist nötig, damit Menschen sich wieder sicher fühlen. Gute Allgemeinmedizin entsteht dort, wo beides zusammenwirkt.
Persönliche Arztpraxis auf Mallorca – Warum ich Medizin wieder ruhig und gründlich mache
Ein persönlicher Neuanfang
Die Entscheidung, eine eigene Arztpraxis auf Mallorca zu eröffnen, entstand aus einem einfachen Gedanken: Medizin sollte wieder Zeit haben. Zeit zum Zuhören, zum Verstehen und zum gründlichen Hinschauen.
Warum ein ruhiger medizinischer Raum wichtig ist
Mallorca ist ein besonderer Ort, an dem viele Menschen sehr bewusst leben und gut für ihre Gesundheit sorgen möchten. Gleichzeitig wünschen sich viele Patientinnen und Patienten eine ärztliche Begleitung, die erklärt, Orientierung gibt und nicht nur das Allernötigste erledigt.
Gerade hier entsteht ein großer Wert darin, medizinische Betreuung anzubieten, die Raum lässt für Vertrauen, Fragen und ein echtes Gespräch.
Eine kleine Praxis mit klarer Haltung
Die Idee einer kleinen, bewusst überschaubaren Praxis entstand genau aus diesem Bedarf. Kein Durchlaufbetrieb, keine Minutenmedizin – sondern ein Ort, an dem Diagnostik und Beratung wieder die Tiefe bekommen, die sie verdienen. Ein Raum, in dem auch komplexe oder ungewöhnliche Beschwerden in Ruhe angeschaut werden können.
Der Weg bis zur Eröffnung
Der Aufbau brachte natürlich einige Hürden mit sich: Registrierung, Inspektionen, bauliche Anpassungen und Formalitäten. Doch jedes dieser Elemente hat bestätigt, wie sinnvoll ein solcher Raum ist.
Meine medizinische Haltung
Ich freue mich, dass die Praxis nun geöffnet ist – und darauf, Menschen hier aufmerksam, ehrlich und mit der Erfahrung aus zwei Gesundheitssystemen zu begleiten.